TRAVELOGUE (2007 - 2020)
Alles sog. ,, mediterran": trocken und braun, wenn grün dann sehr zäh, sonst viel Himmel und frische Gerüche. Heute Nacht war es Minze in der campagna. Kaum wird es Tag, so wird alles zu Gold. Ein neuer mediterraner Tag, mit dem Geruch von Kaffee und mit den Keksen die einem im Halse stecken bleiben. Alles was ich höre, sehe und rieche ist triefend mediterran. Ich höre was ich nicht sehe: das lästige Rauschen der Autos auf den schlechten Straßen, zwischen den knorrigen Büschen. Und schon ist es viel weniger mediterran, vielmehr erhält das Normale und Banale wieder Einkehr in dieses Idyll. Einen Kompass kauf ich mir, zur Orientierung. Immer der Nadel nach. Doch halt! Die Entromantisierung des Mittelmeeres ist bereits weit vorangeschritten. Kein Bild kann jemals so bleiben wie es einmal war.